Die Walser – wer sind sie?
In mehreren Schüben wanderten Besiedler im Mittelalter aus dem deutschen Teil des Schweizer Kantons Wallis in verschiedene Richtungen aus. Bereits zu dieser Zeit wurden sie in den neuen Gebieten als Walliser oder Walser bezeichnet.
Diese sogenannten Walserwanderungen führten mehrheitlich gegen Osten (Tessin, Graubünden, St. Galler Rheintal und Vorarlberg), unter anderem aber auch nach Süden ins italienische Piemont und ins Aostatal. Die Walser besiedelten also vornehmlich Gebiete, in welchen romanisch gesprochen wurde.
Gründe für die Auswanderung sind im Detail nicht bekannt, es dürften aber zwei Faktoren massgebend gewesen sein. Einserseits waren die Lebensumstände (Anbaumöglichkeiten, unberechenbare Natur) im Oberwallis sehr schwer, andererseits brauchten einzelne Landesherren Einwanderer, welche die unwirtlichen, meist etwas höher gelegenen Gebiete besiedelten.
Die Triesenberger Walser kamen gegen Ende des 13. Jahrhunderts hierher in das damalige Unterrätien. Unterrätien war zu dieser Zeit bereits zweisprachig. Die Einwohner sprachen noch rätoromanisch, die zugewanderten Alemannen deutsch.
Seit Ende des 19. Jahrhunderts gibt es eine Erforschung des sogenannten Walsertums. Diese Forschungen nahmen zum Teil skurrile Formen an.
Letztlich blieb als Walser Gemeinsamkeit nur die höchstalemannische Mundart, die heute noch in fast allen Walsersiedlungen gesprochen wird.
Triesenberg hat das Höchstalemannisch bis heute erstaunlich gut erhalten, und die Gemeinde ist mit Recht stolz auf ihren wohlklingenden Dialekt.
Bild: Das Walsertor zieht im Dorfzentrum vor dem Bärensaal die Blicke auf sich. Es ist ein bronzenes Kunstwerk, geschaffen vom Vorarlberger Künstler Herbert Fritsch. Das über drei Meter hohe, freistehende Walsertor nimmt Bezug auf Symbole und auf die alten Hauszeichen der Walser, die einstmals an Stelle von Hausnummern verwendet wurden. Durch die gelungene Platzierung bekommt das Tor eine Verbindung mit dem künstlerischen Deckenschmuck des Bärensaals, welcher ganz den Hauszeichen gewidmet ist. 2004 ist die Bronzeskulptur als Leihgabe der Triesenberger Gemeinde übergeben worden.